29.8.12

Am 12. Februar hätte ich sterben sollen.

Undatiert

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Auf der Such            nach Meinem GesICHt
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5. Februar 2011
Wieso denken die Menschen über die Zukunft nach? Wieso belügen sie sich? Wir sind alle abgestempelt wie Fleisch. Wir sind alle Teil dieser gut geölten Maschine, nehmen unser Schweigegeld dankend entgegen und arbeiten auf unseren eigenen Tod hinaus. Religion, der Staat, die Menschheit. Alles egal. Ab der ersten Klasse wird uns beigebracht, unsere Träume zu vergessen und Vorgegebene unser Eigen zu nennen. Natürlich voll freiwillig, das nennt man dann die Vorstufe zur sekundären Sozialisation, blabla. Nur eine Hand voll Menschen entfliehen diesem Sog. Ich werde nie dazugehören. Bereits jetzt bin ich "angepasst". Wie gerne würde ich morgen einfach nicht in die Schule gehen. Dann könnte ich aber leider meine Wochenenden nicht leben. Also bin ich die Woche Hirntod, funktioniere und am Wochenende erstehe ich auf. Dann beginne ich zu leben. Wobei: Wir sind eigentlich alle tot.
Ich war als Kind anders. Frei. Kindheit ist in dieser Generation Vergangenheit. G8 war so ziemlich das politische Zugeständnis dazu.. Kinder kosten Geld! Dieses ganze G8 Zeug hat einen rein kapitalistischen Hintergrund. Ein Schüler kostet den Staat 3000 - 5000 Euro pro Jahr..  Und nun stellt euch vor, man nimmt einfach ein Jahr weg! Ein riesen Gewinn. Jedoch nicht für die Betroffenen, nur für die, die im Sessel lehnen und ihr Ego pflegen. Schließlich ermöglichen sie uns eine gute Ausbildung, damit wir später genügend Geld in die Kassen spülen. Wie bezahlen ihr Altenheim, ihre Versorgung und ihre Rente.. 

10. Februar 2011
Ich habe plötzlich das Gefühl, mir sind alle Worte ausgegangen. Früher dachte ich, es gäbe so viel, was ich noch nicht gesagt habe, Worte aus meinem Kopf, die ihren Platz in der Welt noch nicht gefunden haben, aber plötzlich scheint es mir so, als wären sie alle sinnentleert und unbedeutend. Ich dachte meine Worte setzen sich in den Köpfen anderer fest, zumindest ein bisschen und lassen sie über sich und ihr eigenes Leben nachdenken, aber... Es ist nicht so.  Zu diesem Post passt der Link des Blogs: Worthülsen. Mehr ist das nicht. Eine schöne Hülle, gefüllt mit heißer Luft und Selbstüberschätzung. Obwohl ich nicht mal mehr die Hülle schön finde. Dabei setzen die Menschen doch Erwartungen in mich: Ich soll lustig sein (RL), ich soll traurig aus der Wäsche schauen (Blogleben), ich soll ernst und schlau sein (Familie) oder ich soll immer auf dem neusten Stand über diverse Dinge sein, denen man eigentlich gar nicht nachkommt (diverse 'Freunde', also auch RL).. Getrennt sind diese Rollen einfach umzusetzen, das Problem ist aber, dass sie sich immer mehr mischen und in mir diese 'Leere' auslösen.

Sogar die Stimmen in meinem Kopf sind verschwunden. Sie sagen weder, dass ich zu hässlich bin und nichts essen darf, noch dass ich zu dünn bin und Essen gut für mich ist. Ich tue es auf Befehl hin. Beißen, kauen, runterschlucken. Da ist kein Geschmack mehr, nur das Gefühl des Fehlens in meiner Magengrube. Ich kann es ausblenden, denn da ist kein Verlangen nach Essen. Das bedeutet nicht, dass ich nicht esse. Das bedeutet nur, dass es mir eigentlich egal ist. Aber seit dem diese Stimmen langsam dünner werden ist es so, als hätte mich der letzte, der mir Halt gibt, auch noch verlassen. Ich bin total orientierungslos und stolpere mit verbundenen Augen durch den Tag. Ich weiß nicht, was mir fehlt, ich weiß nicht, was ich will, in meinem Kopf herrscht ein totales Vakuum und hätte ich niemanden, der über mich bestimmt, würde ich mich wohl in mir selbst verlieren. Ein Gefühl der Hilflosigkeit, als hätten sie mir den Willen geraubt.. Aber dabei geht das doch alles nur in meinem Kopf ab.

12. Februar 2011
Heute war ein guter Tag. Ich habe schon lange nicht mehr geglaubt, dass so gute Tage kommen. Es ist, als hätte sich mein ganzer Körper wieder mit Energie und Lebenswillen gefüllt. Ich weiß nicht mal, was ich schreiben soll, es geht mir einfach zu gut. Es ist der Abstand zu Zuhause, glaube ich. Hier mache ich eigentlich nichts anderes, aber hier ist mein Bruder, der mich einfach liebt, hier ist mein Stiefbruder, der mich zum Lachen bring und hier ist diese Geborgenheit, die mir aber kein Stücken Freiheit nimmt. Hier sind keine Sorgen, das ist wie Urlaub. Ich freue mich einfach nur über diesen Tag, aber danach.. Ich habe Angst vor dem, was danach kommt. Dann muss ich wieder nach Hause, die Tretmühle beginnt und ich vergesse dieses Gefühl hier wieder. Es wird wirklich so sein, als ob ich es nie gehabt habe, denn ich weiß schon jetzt, dass das hier nur eine Illusion ist. Ich werde nicht mehr essen wollen, die Komplexe und die Sehnsucht nach irgendeinem Rausch werden wieder da sein. Aber ich will jetzt nicht daran denken, ich ergebe mich der Lüge einfach. Heute ist heute, jetzt ist jetzt und wenn ich heute sterbe, so ist das auch auch gut. So müssen sich glückliche Menschen fühlen, ich gehöre jetzt zu ihnen. Die Zeit vergeht glücklich viel schneller, alles ist besonders und schön. Ich erkenne in allem das Gute, sogar etwas in mir. Ich könnte die Welt umarmen.

3.März 2011
Thin is in. So heißt es in diesen Tagen. Doch in der historischen Entwicklung des Schönheitsbildes ist das Momentane wohl das ungesundeste. Weibliche Rundungen waren in der Geschichte immer gerne gesehen, doch wo sind sie hin? Ich persönlich bin auch in diesen Schlankheitswahnsinn verfallen, ich frage mich jedoch nur wieso. Was muss schief gelaufen sein, dass eine Generation so selbstzerstörerisch geworden ist? Ich reden hier nicht nur von Essstörungen sondern ich meine auch Selbstverletzung, Drogenmissbrauch, Depressionen, sogar Sex als Form der Selbstzerstörung. Und das alles passiert so furchtbar früh. Mädchen landen mit lebensgefährlichen Alkoholvergiftungen im Krankenhaus, haben Sexerfahrungen, von den ihre mindestens 5 Jahre älteren Geschwister nur träumen können, nehmen jedes Wochenende Ecstasy und LSD, nur um gut drauf zu sein und denken bereits in einem Alter an Selbstmord, in dem früher noch mit Barbies gespielt wurde. Ich möchte hier keine moralapostelischen Reden schwingen, schließlich bin ich ja selbst kein Funken besser, doch trotzdem mache ich mir meine Gedanken und Sorgen um Freunde, die sich versuchen totzuhungern - pardon, ich meine, dünn zu werden - oder mir von ihren Selbstmordgedanken erzählen. Nicht, dass ich keine hätte, ist ja auch das typische Alter für so was, aber bei ihnen macht es mir ernsthaft Sorgen. Wie soll ich denn normal durch den Tag gehen, wenn mir eine Freundin depressive SMS schreibt, in denen sie wieder mit dem Gedanken an Suizid jongliert? Wenn sie mich verzweifelt um Rat fragt, weil sie zu viel Salzwasser geschluckt hat und nicht aufhören kann zu kotzen?  Zurück zum eigentlichen Thema: Wieso greift der Schlankheitswahn um sich? Was ist denn bitte falsch gelaufen, wo tragen wir alle Schuld? Wieso suchen sich Jugendliche kranke, kaputte Menschen als Vorbild, anstatt den 'klassischen Helden'? Ist es nur Widerstand gegen die 'alte Generation'? Ich glaube nicht. Ich denke auch, dass sich diese Frage nicht beantworten lässt, denn jeder Fall muss einzeln betrachtet werden. Eigentlich bedarf es jedem Jugendlichen an einem eigenen Psychologen, denn wenn man genauer hinschaut, werden die Probleme immer größer. Die Jugend sei faul geworden, heißt es, dabei wird von uns nur immer mehr verlangt in einer Welt, die von Modernisierung, Reizüberflutung und Globalisierung so unübersichtlich wird, dass man schon nicht mal mehr weiß wer man selbst ist. Natürlich lehnt man sich auf, man nimmt Drogen, will sich ausschalten, man hat Sex, man will mithalten, man ritzt sich, andere Ventile wirken nicht mehr, man denkt an Selbstmord, denn eigentlich verpasst man sein Leben ja nur. Ein Anklagepunkt gegenüber der alten Generation hätte ich jedoch: Solche Selbstzerstörereien treten am häufigsten bei Jugendlichen mit negativ geprägter Kindheit auf. Dafür sind sie verantwortlich. Säufer- und Schlägerväter und -mütter, Vergewaltigungen, Gewalt Vernachlässigung fehlende Liebe. All das und noch viel mehr macht Kinder kaputt und die Kindheit scheint nur noch ein blasser Nebel in den hintersten Ecken der Erinnerung, die man nur ungerne wieder ausgräbt, um eine alte Narbe wieder bluten zu lassen. Aus solchen Kindern müssen nicht immer zwangsweise gescheiterte Existenzen hervorgehen, jedoch bleiben immer Narben auf ihren Seelen.
Die Narben auf unsren Seelen bestimmen den Gang des Lebens. -Böhse Onkelz

 7. März 2011
Wieso gehen Menschen kaputt? Gibt es Sollbruchstellen? Drogen, Gewalt, Hass? Ich stelle Fragen über Fragen, die ich nicht beantworten kann. Ich bin mir nicht mal sicher, ob sie überhaupt jemand beantworten kann. Genetik spielt da wohl eine große Rolle, aber auch aus genetisch 'glücklich' veranlagte können zu kaputte Menschen werden. Meine Frage, an alle großen Brüder, die alles wissen und uns kleinen Schwestern die Welt erklären: Wieso? Ein großes wieso steht doch immer im Raum, über allem.Wie einfach es ist, jemanden einfach als kaputt abzustempeln. Kaputt. Kaputt. Diese Wort. Man muss es sich auf der Zunge zergehen lassen. Es klingt verführerisch, traurig, allumfassend. Es wirkt magisch, fast schon anziehend auf mich. Wieso? Da ist es schon wieder, das böse Fragewort. Ich will nicht viel schreiben, es entsteht sowieso nur Scheiße. Antworten bitte. Klarheit. 


26. Mai 2011
Wir leben viel zu schnell. Wir sind mit 15 so weit, wie unsere Eltern es vielleicht mit 23 waren. Wir waren  mit 13 schon zugedröhnt. Mit 15 trinken wir jeden Tag Alkohol. Kein Bier, Tequila, Absinth & Wodka, denn nur das macht einen Montag erträglich.
Morgens, der Kaffee ist schwarz, so stark wie möglich, in der Nacht haben wir schließlich nicht geschlafen. Zu viel geweint, zu viel gedacht. Die ganze nacht gekämpft, stark geblieben, aber am morgen, wo klar war, dass dieser Tag genauso trostlos wird, nachgegeben, geschnitten, geblutet, gelitten. In der Schule gelangweilt, nichts verstanden. Nicht zugehört. Im Schnelldurchlauf alles an sich vorbei rauschen gelassen. Nach der Schule raus, raus, raus. Weg von den Lehrern, Pflichten, Menschen.
Nach Hause. Ins Bett, der unendlichen Müdigkeit nachgeben. Alpträume. Aufwachen, draußen fast wieder dunkel, Mutter ruft zum essen. Angst. Wir haben Angst, panische Angst vor dem Essen. Laufen durch das Zimmer, suchen eine Flasche zum Befüllen. Trinken 2 Liter Leitungswasser in 5 Minuten. Der Magen muss voll werden, dass nichts mehr reinpasst, am aller wenigsten essen. Also gehen wir hin, mit schrecklichen Bauchschmerzen, wir meiden den Spiegel im Flur, wir wissen ja, was wir sehen würden. Wir sitzen am Tisch, vor uns leckeres Essen, duftend, warm. Wir schalten ab. Schaufeln in uns rein. Essen alles, nehmen nochmal nach, essen auf. Dann noch Nachtisch, schadet jetzt ja auch nicht mehr. Alles zu spät.
Also sitzen wir wieder in unserem Zimmer. Was haben wir getan?! Warum haben wir soviel gegessen?! Wieso haben wir wieder geschnitten?! Warum, warum können wir nicht mehr ohne? Die fragen tuen weh, also nochmal raus. Es ist schon 23 Uhr, egal. Raus, los laufen, beim Kumpel klingeln. zur Tanke, Alkohol kaufen, um 00 Uhr wieder im Bett. Aber wir können nicht schlafen. Weil wir zu viel denken, zu viel weinen. Und wir versuchen so krampfhaft stark zu sein, aber wir sind es einfach nicht.

31. Mai 2011
Ich ersticke. Ganz unbemerkt legt sich die Schlinge enger um meinen Hals. Wer zieht?  Habe ich überhaupt jemals gelebt? Weder psychisch noch physisch. Aber ich funktioniere. Und ich denke. Denke viel. Wäre mein Leben ein Buch, würde es zu 90% aus innerlicher Handlung bestehen. Der Rest sind alltägliche Handlungen, nur die nötigsten.
Und wenn ich es doch spüre? Wenn das bereits das Leben ist? Dann will ich nie wieder atmen. Wenn es für immer so bleibt, beende ich es jetzt. Aber ich habe Hoffnung. Irgendwann komme ich wieder an die Luft. Und ich habe Angst. Was ist, wenn ich es nicht packe? Wenn ich nie wieder glücklich bin, oder es mir nur einbilde? In letzter Zeit fühlt es sich so an, als wäre Glück nur eine Traum oder Rausch. Nicht kompatibel mit der Realität. Nicht kompatibel mit mir.
Aber ich will atmen. Mehr als das. Ich will brennen! Aber nicht alleine

4. Juni 2011 
Wo sind die Farben in meinem Kopf geblieben? Der Regen hat sie rausgewaschen und die nächste Sinnflut wartet. Der Versuch, sein Umfeld bunt zu malen, in der Hoffnung, es färbe auf einen ab, kostet Kraft. Kraft, die immer dünner wird. Auch sie wäscht sich bei Regen aus. Ich könnte mich auch in das schwarz-weiß fallen lassen, weiter hinabsinken bis in die weiße Leere. Ich könnte mich auch betrügen und soviele Farben vom Leben abverlangen, dass es schwarz wird und ich den Überblick verliere. Aber am einfachsten ist es, sich fallen zu lassen. 

26. Juni 2011
Schnitte. Ich will mehr von ihnen. Mehr Blut. Tiefer.  Mein Hirn streitet mit.. Mit wem? Mit dem Verlangen. Angst, dass sie jemand entdeckt, oder dass sie nie mehr weggehen. Ich hasse meinen Körper und mich. Für alles. Und ich hasse jeden, der mich liebt. Das ist falsch.. Lass es einfach. Besser für dich.
Ich will mich zerstören. Ich will nichts mehr essen, bis ich umkippe. Wenn mich meine Mutter zwingt, esse ich nur noch die Dinge, die ich hasse. Und kein Fleisch. Den Fakten nach ist es moralisch nicht vertretbar, Fleisch zu essen, aber ich bin eine fette Mastsau, die nur aus Genuss und Gier alles frisst, was schmeckt. Und es schmeckt. Ich sollte mich in Stücke zerteilen und in eine Wurstheke legen.

3. Juli 2011
In meinem Kopf dröhnt diese Stimme, die mir sagt, dass ich glücklich sein soll. Aber ich kann nicht. Und ich hasse mich dafür, dass ich nicht glücklich bin. Ich habe einen Freund, der mich liebt und immer für mich da ist - ihm erzähle ich nichts. Ihm kann ich nichts erzählen. Da sträubt sich alles in mir. Ich habe einen Blog, auf dem ich alles, was mich belastet, posten kann - ich tu es nicht, weil ich nicht mehr ordentlich schreiben kann. Ich habe Angst vor irgendeiner Eskalation. Angst vor jedem neuen Tag. Angst vor der Schule und den ganzen Leuten dort oder ganz einfach Angst vor mir. Ich will das alles nicht. Ich will weg sein. Lange weg. Eine Auszeit von der Welt und mir. Ich will, dass mein ganzes Leben nur aus faulen Tagen im Bett besteht. Sowas gibt es aber nicht. Happy Birthday. Ich will meinen 15. nicht miterleben.

11. Juli 2011
Daniel 23:57
Kann ich was sagen, auch wenn's kitschig, albern und überflüssig ist?
Ich 23:57
Ja :D
Daniel 00:00
Ich liebe dich über alles. Du machst mich glücklicher als alles andere auf der Welt und ich hoffe dass das mit uns nie zu ende geht. Ich weiß dass ich auf dauer ganz schön anstrengend sein kann, wenn ich dauernd frage ob ich nerve usw, aber ich bin froh, dass es dich nicht stört (zumindest deinen Aussagen zufolge)
Du bist alles wonach ich jemals gesucht habe und ich bin überglücklich, dass ich dich gefunden habe :')
Du bist das beste was mir je passiert ist und ich werde immer für dich da sein, egal was passiert :)
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Daniel 00:01
...und jetzt können wir von mir aus gerne so tun, als wäre das niemals passiert^^

8. November 2011
Überall ist dieser scheiß Smile. Lieber würde ich ihm ja in die Fresse schreien, dass ich diese Beziehung nicht beenden will. Aber das würde nichts bringen. Stattdessen versuche ich freundschaftliche Gespräche zu beginnen. Jedes mal achte ich auf meine Finger, dass sie nicht doch schreiben, was ich meine oder ich zumindest kein "Ich liebe dich" an's Ende der Nachricht setze. 
Ich hoffe ja immer noch, dass er nur eine Pause braucht und mich zumindest vermisst. Ich meine, 4 Monate kann man doch nicht wegschmeißen, weil einen ein paar Dinge am anderen stören. Ich bin bereit, eine Pause zu machen. Von mir aus mehrere Monate lang, aber ich will nicht, dass das zuendegeht. Und selbst wenn das nicht stimmt und es wirklich feststeht, will ich nichts davon wissen. Vielleicht ist er nicht mehr mit mir zusammen, ich aber immer noch mit ihm.
 
 14. November 2011
Was wäre wenn
... und wäre das nicht egal?

In den letzten Tagen beschäftigen mich immer mehr solche "was wäre, wenn"-Fragen. Was wäre, wenn wir noch zusammen wären? Was wäre, wenn wir uns einfach nicht kennen gelernt hätten? Was wäre, wenn wir nur Freunde gewesen wären? Es ist egal. Fakt ist, dass es nicht so ist. Fakt ist, dass ich lächerlich versuche mich grade jedem Menschen an den Hals zu werfen und nur Körbe kassiere. Was wäre, wenn ich bei einem/einer landen würde? Es ist egal. Mir ist alles so egal. Ich warte nur auf das nächste Wochenende, die nächste Flasche, den nächsten Joint, oder was sonst so aufzutreiben ist. Ich war schon 3x seit vorletztem Sonntag betrunken oder bekifft im Unterricht. Dann ist es irgendwie erträglicher, dass einem alles egal ist. Außer der nächsten Gelegenheit wieder Euphorie und falsches Glück zu spüren. So wie es früher immer war.
 
20. November 2011
Lasst die Fanfaren ertönen, erhebet die Banner, ich bin wieder mit der Person zusammen, die ich liebe.

Freitagabend. Ich heuele wieder rum. "Ich möchte, dass wir es nochmal miteinander versuchen." Ich wiederhole immer die gleichen Sätze, er wiederholt immer wieder die selben Antworten. Alles per Handy oder Chat. Unerwarteterweise und ohne für mich erklärlichen Grund bietet er mir an, dass ich auf ein Gespräch bei ihm vorbeikommen könnte, wenn ich wollte. Ich willige sofort ein, sehe meine Chance darin, habe jedoch auch auch riesige Zweifel. Engelchen Versönung und Teufelchen Abfuhr bekämpfen sich in meinem Kopf, während ich im Bus zu ihm sitze. Bei ihm angekommen, tun wir beide, als wären wir entspannt. Wir gucken Videos und trinken Bier. Ich trinke außnahmsweise mal schneller als er. Es ist ein zerreißendese Gefühl neben ihm zu sitzen und ihm nicht spontan in die Arme zu fallen oder ihn einfach nur zu küssen. Schon nach 1 1/2 Bier bin ich gut angeheitert -endlich ein positiver Aspekt meiner Appetitlosigkeit- und ich fühle mich leichter. Wir fangen an herumzualbern, wobei sich unsere Hände zufällig berühren. Ab dem Moment kann ich mich nicht mehr zurückhalten. Ich berühre immer wieder absichtlich seine Hand, doch er zieht sie auch immer wieder zurück. Das 2. Bier ist leer und ich packe seine Hand einfach, was auch immer es für Konsequenzen für mich nach sich zieht. Seine Reaktion ist zögerlich, aber er zieht seine Hand diesmal nicht zurück. Er sagt etwas, es geht in dem Sturm in meinem Kopf unter. Ein Schwall Tränen, die ich so gut unter meinem dämlichen Lächeln begraben hatte, löst sich. Ich lehne mich nach vorne, an seine Schulter, löse meine Hand von seiner, umschlinge ihn mit meinen Armen. Er sagt wieder irgendwas. Den ersten seiner Sätze, den ich verstehe -vielleicht einfach, weil ch nur ihn verstehen wollte- war "Ich will es nochmal versuchen". Noch mehr Tränen brechen aus, er Atmet schwer. Immer wieder frage ich, ob er das auch so meint. Ob er dass nicht nur sagt, weil er Mitleid hat oder ein schlechtes Gewissen. Immer wieder antwortet er mit nein, doch ich muss nur daran denken, dass er einige Zeit gegen diese Beziehung war. Wieso jetzt nicht mehr? Letztendlich versiegen die Tränen und ich nehme es einfach hin. Ich sage mir, dass jetzt die Gelegenheit ist, einfach mal Glücklich zu sein. Der Rest des Abends war wie ein einziger Rausch. Küsse, Berührungen, Kleidungsstücke fielen. Es kam mir so aufregend und verboten vor, wie bei unserem ersten Kuss, wo niemand etwas von uns wusste. Besser als alle Drogen auf der Welt.

Jedoch kann ich es grade nicht so ganz genießen. Teufelchen und Engelchen sind wieder da. Sie kämpfen darum, wieso er es gesagt hat, ob es hält und wie ich mich verhalten soll. Erst habe ich Angst, dann verfalle ich in rauschartiges Glück, dann packt mich die Angst wieder, so stark, dass ich zittere und dann bin ich wieder glücklich, so dass ich keinen Satz vorwärts sagen kann, ohne ihn zu erwähnen. Immer wieder. Ich traue mich nicht mal, eine SMS zu schreiben, oder um ein Treffen zu bitten, weil ich fürchte zu nerven. Ich überlege mir 10x, was ich sage, weil es ihn wieder verjagen könnte. Ich liege ihm zu Füßen. Wenn er wollte, dass ich mir eine Glatze schneide, würdet ihr mich in Zukunft nur noch mit Mütze sehen.

Ich hoffe einfach, dass das funktionert. Es ist gut zu hoffen. Es tut weh zu hoffen, aber zumindest in diesem Fall, hat mir die Hoffnung auf Versönung geholfen. Ich kann mir gar nicht ausmalen, wie es mit mir weitergegangen wäre, wenn ich einfach den Kontakt abgebrochen hätte und nicht weiter drangeblieben wäre. Ich will es auch nicht. Es ist gut jetzt.

 (Kommentar meiner Mutter dazu: "Du hast keinen stolz. Erst will er dich nicht, dann überlegt er es sich ander, schnipst mit dem Finger und du stehst wieder bei ihm auf der Matte.")

4. Januar 2012
Ich versuche meinen Lebensmut zu verlieren und das stelle ich mir sogar sehr angenehm vor. [...]
Stichwort Drogen. Ich suche etwas, das abhängig macht, aber so richtig. Kein Gras oder Alk oder so ein Scheiß. Ich will das Zeug, bei dem "der erste Schuss immer umsonst ist". Ich will elendig im Bahnhofsklo verrecken, ich will, dass ich für ne Dröhnunh alles tun würde, ich will mich hassen. Also mehr als jetzt meine ich.  [...]
Ich muss sowieso rumvögeln, meinen Selbstrespekt verlieren. Und dann, wenn ich nicht mehr will, wird es ganz einfach sein. [...]

Edit Mai 2013
Die erste Liebe zu verlieren ist so dramatisch, das Maß aller Dinge, denkt man. Wenn ich mir das Zeug von früher anschaue, kann ich alles nachfühlen, würde keines meiner Worte zurücknehmen, denn ich habe alles ja tatsächlich so gefühlt. Ich schäme mich für nichts. Das war ich und jetzt bin ich immer noch die Gleiche nur eben anders. Wenn ich in 1 Jahr auf mein Geschreibsel von heute zurückblicke, werde ich mir wohl etwas Ähnliches denken. Aber das alles sind Erinnerungen. Fotos und Filme meiner Seele, auf 1 und 0 geblutet. Das ist nunmal meine Art. Ich lebe noch und das ist wohl gut so.

1 Kommentar:

  1. hi, sry, dass ich erst so spät auf deinen kommentar antworte. hatte einiges um de ohren ^^"

    muss dir aber direkt vorwerfen, dass du dir beim suchen net wirklich mühe gegeben hast. meine größe stand nämlich die ganze zeit schon auf meinem blog, nur eben auf ner andren unterseite als das gewicht. hab es nun zusammengelegt. ist wohl übersichtlicher so

    oh und danke für´s abonnieren ^.-

    ach ja: 1,65m

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